die weberei des winds schiebt durch den sturm ein wankendes vehikel,
das wird dem schiff ein segel weben, in der farbe bleibamleben,
windiges webwerk vergrößert die hüllen, in die man es stopft,
vergrößert kommoden zum hangar, bettwäsch! bettwäsch! und druff! .
hoho, in den böen biegen sich liebende, zwischen windigen laken
und lachen, wirbel wollen aus der stille wachsen, treiben himmelspreu
und sonnenwägen! wird er kippen. wird die kreuzung hochkant
durch die städte treiben! kratzer! schau zum fenster raus, geliebter,
flechtwerk flattert, lichtriss und die winde streichen alles durch! durch!
da stemmt der kiebitz sich dagegen, unbewegt, im widerflattern.
wenn die wände halten. stickicht. halten wir die stille in dem sturm
als geisel. am baum die zweige wollen sich am rücken schaben,
den kiebitz haut es gegen hauswand, schornstein. viele hundert
kilometerlange windzubringer, da zu sein, als fetzenwedel oder
gar als eigenwille. was er herstellt, da er auflöst: böenbindung.
der wind ging freunde durch wie nichts und blätterte sie auf, sie zu.
spreu war panik für die leutchen. hoppla! können nichts mehr sehn,
die sicht ist flimmernd und gebrochen, schneelicht, ist es? ist nicht?
wirken diese dürren birken nicht wie interessierte? doch wofür?
indes die knaben, ich zitiere, durch die kaum erhellten fichtenstämme
versteckens spielten, wie wölfe heulten, hunde bellten, ich zitierte.
in die niederungen senkt sich nebel. drüber ziehn gekrümmte winde,
tintig wird der nebel, schwärzt sich ein, verdunkelt in der lungenstunde
bis er wand und weich wird, und da willst du jetzt alleine reingehn, liebster?
o weh, trink mit mir, zur lungenstunde, göttchen, bevor in windeseile
licht sich in die jalousien fädelt und ein winseln in mich dringt. wibitt.
husch, husch, luftbewegte fäden schießen, dieses denken, liebe, wind.
Monat: Februar 2010
soll man das schiff kippen, damit der napf zum mastkorb wird?
sie werden in einem kleinen rostigen napf, der groß genug ist, dass sie darin hocken können, hinter einem sehr hohen containerschiff hergezogen, wellenwärts, mit dem schiff verbunden sind sie durch eine kranartige metallkonstruktion. von oben ruft man ihnen zu, das sei der mastkorb. sie sind verwundert, schließlich handelt es sich um die tiefste stelle weit und breit. sie fragen sich: wie kann denn das der mastkorb sein? bedeutet dies, dass das schiff verkehrt herum fährt? das schiff müsste kieloben treiben, um ihren napf zum mastkorb zu machen. oder tut es dies bereits? nur aus unerfindlichen gründen wäre ihre wahrnehmung so verstellt, dass sie das gegenteil sehen? und was hieße das für das schiff? und müssten dann nicht die container gefährlich um ihren napf herumtreiben und womöglich mit ihnen kollidieren? doch wo wären sie? und wer kann das wollen?
… sagt ein analytiker zum andern …
sagt ein analytiker zum andern, es ist die logik, es sind die worte, die sich verhalten wie glieder vor einem abgrund, und dahinter ist nichts, nichts, nichts, nichts, außer vielleicht der kubismus und selbst der ist nichts… sehen sie, sagt der analytiker zum andern, zB die kopernikanische wende – nur worte! nur worte! alles dreht sich wie bisher, aber die worte! und außerdem: wir müssen das kind töten. töten? ja, sagt der analytiker, mir steht eben nur töten zur verfügung, wegen der begrenztheit der worte, überwinden?, schlägt der moderator vor. nein gewalt, gewalt. ja, sagt der analytiker, gewalt, das ist ja auch: wenn ich mich zwinge. das ist ja auch gewalt. ja, sagt der analytiker. und sich spiegeln nur in dem, was anders ist, deswegen männer und frauen. jaja, sagt der analytiker, die differenz ist gutt. gutt?, fragt der moderator, gott, bekräftigt der analytiker. und die logik, die logik ist religiös, sagt der analytiker, genau, sagt der analytiker, der teufel ist ein wort! ja, ein wort und ein diskurs! ja, sagt der analytiker und ein körper. ja. aber ein körper, der spricht, sagt der analytiker. ja, sagt der analytiker. und wir müssen das kind töten. genau. genau und verstehen, sagt der analytiker, verstehen ist kein prozess, sondern eine position, also eine stellung, eine sexuelle ? fragt der analytiker, wenn man so will, sagt der analytiker, eine position, in der man alles mit allem versteht, also auch sexuell. daher kann man nicht von verstehen sprechen, denn verstehen ist ein prozess. aber, zu der stellung muss man doch auch erstmal kommen, gibt der moderator zu bedenken. nein, sagt der analytiker, die stellung kommt. und lacan war eine tragische gestalt mit einem schicksal, sagt der analytiker. ja, auch in den medien, sagt der analytiker. wir befinden uns noch mitten in lacan, sagt der analytiker. lacan konnte in 10 sekunden einschlafen, wenn freud diese fähigkeit besessen hätte, befänden wir uns noch immer mitten in freud, sagt der analytiker. und die liebe, fragt der moderator. lacan wollte unbedingt nach gripsholm. wir sind aus stücken gebaut, aber bekommen panik, wenn man uns aufs auge hat, sagt der analytiker. obwohl wir aus stücken und teilen gebaut sind. der analytiker sagt: man sprengt alles in die luft, es geht um den mütterlichen körper. der moderator sagt: ich habe nach der liebe – der analytiker sagt, schaufenster einschlagen, bombenwerfen, das ist etwas greifbares! der analytiker sagt, am anfang wollte ich mit ihnen in einem keller leben. der moderator fragt, muss die liebe ausgesprochen werden, auch die geschlechtsliebe, das begehren? und diese auflösung der form, sagt der analytiker, legt rechenschaft über die realität des sprechenden körpers ab. der analytiker fragt: was meinen sie dazu? der übersetzer sagt: avale mes couilles wurde wörtlich übersetzt, um den charakter der unmöglichkeit der durchführung dieser handlung zu unterstreichen. der analytiker sagt: es handelt sich um ein problem der sprache. der moderator sagt: ein gutes schlusswort.
Nicht Reconcile Yourself
Do Not Reconcile Yourself
by Ali Karim (1931-1969) von Ali Karim (1931-1969)
Do not reconcile yourself to grief,
Haben Sie sich nicht in Einklang zu bringen Kummer,
Or you will become indifferent to everything.
Sonst wirst du alles gleichgültig.
Do not reconcile yourself to happiness,
Haben Sie sich nicht in Einklang zu bringen Glück,
Or you will become drunk.
Oder wirst du betrunken.
Reconcile yourself only with struggle.
Finden Sie sich nur mit dem Kampf.
You need research, research.
Sie müssen Forschung, Forschung.
Just think about it,
Denken Sie daran,
There’s Shakespeare
Es gibt Shakespeare
Shakespeare!
Shakespeare!
Translated by Aynura Huseinova. Übersetzt von Aynura Huseinova.
.. fortdauernde innige verhältnisse ..
„Diese Ableitung bestimmt zugleich das Verhältnis zu superare. Nämlich der vincens bewältigt seinen Gegenstand, indem er ihn v o n s e i n e m P l a t z verdrängt, der superans, indem er ü b e r i h m Platz nimmt; daher denkt man den vincens natürlich im Kampf mit Lebendige, oder Feinden, als s i e g e n d ; den superans im Kampf mit Leblose, oder S c h w i e r i g k e i t e n, als überwindend. Vgl. Habicht n.947.“
„Ligare ist ein harmlose Act, welcher nur das Auseinanderfallende sammeln und zusammenhalten will; vincire aber ein gewaltsamer, durch den etwas an seiner freien Bewegung gehindert werden soll.“
„Sehr richtig bestimmt Ernesti n.1753 dass obligare ein jedes Band oder Verbindungsmittel, devincire ein unzerreissbares Band, obstringere ein fest und enge verbindendes Band bezeichne. Obligamur durch Gefälligkeiten, obstringimur durch Wohlthaten, devincimur durch fortdauernde innige Verhältnisse.“
(L.Doederlein)
weberei wind (m bis p)
m) hin sie! hin sie! wirken diese dürren birken nicht wie intressierte? doch wofür?
in windeseile bindet die kittel, s’ists zeit zum kirchgang. schriebst mir die noten.
n) mit blitzendem finger. und der gesang der vielen, vielen vögel der remisen
streicht die gärten durch. wohl wirds heller. die saison getrieben, zeitig, hier.
o) indes die knaben, ich zitiere, durch die kaum erhellten fichtenstämme
versteckens spielten, wie wölfe heulten, wie hunde bellten, ich zitierte.
p) tief in die niederungen flüchtet nebel. drüber ziehn gekrümmte winde,
neblicht in der tiefe nur durchquert von winselnd kiebitz, wiebitt. wiebitt.
weberei wind (i bis l)
i) hoch- und fortgescheucht. wars mit dem habit aufs durchleuchtigste bestellt.
das meint, vorbei illustres gebinde. das licht ging freunde durch wie nichts.
j) moschusochs schritt windgebeut. heu war panik für die leutchen. hoppla – riefen
riefen windig beutelmeister und sie stülpten trotz des regens sammettaschen um.
k) hieß der wind nicht kittelspalten klaffen? heckklapp, flackern in vorbeifahrt.
wusch. wusch. an der böschung die gewalt des tempos. leben will ich, liebster.
l) trug das blinke licht dort auf den schenkel. wiebitt? wiebitt? stürme nahen,
wüsst der kibitz. er bringt sie mit, er bringt sie weg, holt her sie er, holt hin sie.
weberei wind (i bis l)
i) hoch- und fortgescheucht. wars mit dem habit aufs durchleuchtigste bestellt.
das meint, vorbei illustres gebinde. das licht ging freunde durch wie nichts.
j) moschusochs schritt windgebeut. heu war panik für die leutchen. hoppla – riefen
riefen windig beutelmeister und sie stülpten trotz des regens sammettaschen um.
k) hieß der wind nicht kittelspalten klaffen? heckklapp, flackern in vorbeifahrt.
wusch. wusch. an der böschung die gewalt des tempos. leben will ich, liebster.
l) trug das blinke licht dort auf den schenkel. wiebitt? wiebitt? stürme nahen,
wüsst der kibitz. er bringt sie mit, er bringt sie weg, holt her sie er, holt hin sie.
weberei wind (m bis p)
m) hin sie! hin sie! wirken diese dürren birken nicht wie intressierte? doch wofür?
in windeseile bindet die kittel, s’ists zeit zum kirchgang. schriebst mir die noten.
n) mit blitzendem finger. und der gesang der vielen, vielen vögel der remisen
streicht die gärten durch. wohl wirds heller. die saison getrieben, zeitig, hier.
o) indes die knaben, ich zitiere, durch die kaum erhellten fichtenstämme
versteckens spielten, wie wölfe heulten, wie hunde bellten, ich zitierte.
p) tief in die niederungen flüchtet nebel. drüber ziehn gekrümmte winde,
neblicht in der tiefe nur durchquert von winselnd kiebitz, wiebitt. wiebitt.
weberei wind (e bis h)
e) am windstillen morgen verspätetes würmchen, es legt alles ab, den sattel,
die hülle, den glanz. es hebt sich vom boden, geht in die luft, bleibt dort stehen.
f) eject (persons from place) (bullets from gun). darnach von außen zurück?
oder mir mit grausen durch den langen leib gangen wie durch einen berg?
g) kriecht doch zrück in die hülle, ihr lieben innereien. macht euch schmiegsam,
denn wirbel drohen wieder, es werde alles himmelspreu und wirble, sonnenwägen!
h) wird er kippen. wird die kreuzung hochkant durch die städte treiben! kratzer!
große. flechtwerk flattert, lichtrisse und die winde streichen alles durch! durch!
.. medizin es das ..
lese „… es gebe ein haus und ein feldwiesel, beide empfingen den nachwuchs durchs ohr und gebärten durch den mund – oder umgekehrt, das sei eine streitfrage. (der physiologus meint gar, die männchen kämen zum rechten, die weibchen zum linken ohr heraus.) die jungen schleppe es hin und her, und wenn sie tot seien, könne es sie wieder aufwecken, aber man wisse nicht, mit welcher medizin es das zustande bringe.“ (soweit r. schenda) bald mehr.
.
als matthew barney auf einem walfänger bei entfernung der gussform das walfett kalben sah, dachte er dabei auch an die erste bohrinsel, die man auf einem weißen pottwal errichtet hat, der, unter unsäglichen schmerzen gemolken, die harpuniere sich zurückwünschte, die einst nichts weiter begehrten, als ihr ishmael was here in seine gleitgescheite haut zu ritzen?
Zehlendorf
Über aller Weiden Logik
haben Schafe Bänder an den
Bäuchen, an den Hufen Reue:
Denn die Mode macht sie scheuer.
Schweren Schrittes leiden sie am
nassen Gras nach langer Nacht,
hängen fröstelnd an den Zäunen,
putzen ihre langen Beine
gramvoll mit einander Wolle.