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C. Scheidemann: Bei der Honigpumpe von Beuys hat man jetzt herausgefunden, dass es sich damals auf der Documenta gar nicht um Honig handelte, sondern um Leinöl. Weil die Konstruktion mit Honig gar nicht funktioniert hätte, denn Honig ist nicht flüssig genug, als dass er sich durch das ganze System von Plastikschläuchen pumpen ließe. Beuys hat dann eben Leinöl verwendet. Das weiß so gut wie niemand. Beuys selber hätte es auch sicherlich geleugnet.

M. Pohl: Und woher wissen Sie es?

C. Scheidemann: Matthes Barney hat sich diese Honigpumpe für eine Ausstellung im Guggenheim in Venedig ausgeliehen. Und da wurde beim Zoll festgestellt, dass es kein Honig ist, sondern eben Leinöl.

M. Pohl: Und wenn man wie Beuys ein Werk nach einem Material benennt, aus dem es de facto gar nicht gemacht ist …?

C. Scheidemann: Dann ist das Poesie-Kunst.
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Aus: SZ von heute, Christian Scheidemann, Konservator, Restaurator vom „Studio Contemporary Conservation Ltd“ über: Material.