Autor: m
… lies die Feuerlache …
„Was macht zuletzt Reklame der Kritik so überlegen? Nicht was die roten elektrische Laufschrift sagt – die Feuerlache, die auf dem Asphalt sie spiegelt.“
W. Benjamin: Diese Fläche können Sie mieten, in: Einbahnstraße.
… das Murmeln des Seienden …
„Im Jahr 1928, als der Stummfilm seinen Höhepunkt erreichte, stellte Dard eine neue Sensibilität bei jungen Menschen fest, die regelmäßig Lichtspielhäuser besuchten. Er beschrieb sie in Worten, die trotz ihrer Übertriebenheit alle Merkmale einer Erfahrung erster Hand an sich tragen: „Man hat tatsächlich in Frankreich noch nie eine Sensibilität wie diese beobachtet: passiv, persönlich, so wenig humanistisch oder humanitär wie nur möglich; zerstreut, unorganisiert, und ihrer selbst so unbewusst wie eine Amöbe; ohne Gegenstand, oder besser, sich allen [Gegenständen] anheftend wie Nebel, sie durchdringend wie Regen; schwer zu ertragen, leicht zu befriedigen, unmöglich zu zügeln; überall, wie ein aufgescheuchter Traum, jener Grübelei verfallen, von der Dostojewski spricht und die ständig aufspeichert, ohne irgendetwas von sich zu geben.“ Gelingt es dem Zuschauer jemals, die Dinge, über die er meditiert, auszuschöpfen? Seine Wanderungen nehmen kein Ende. Manchmal freilich mag es ihm so scheinen, as ob er, nachdem er tausend Möglichkeiten ausprobiert hat, unter Anspannung all seiner Sinne ein undeutliches Murmeln hörte. Bilder beginnen zu tönen und die Töne werden wieder zu Bildern. Wenn dieses unbestimmbare Murmeln – das Murmeln des Seienden – zu ihm dringt, dann mag er dem unerreichbaren Ziel am nächsten gekommen sein.“
Siegfried Kracauer: Theorie des Films. Die Errettung der äußeren Wirklichkeit. Vom Verfasser revidierte Übersetzung von Friedrich Walter und Ruth Zellschan.
RKS # 11
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HAVE YOU EVER ENTERED THE GARDEN?
A. Pizarnik: Proust, analyzing his desires, said that desires don’t want to be analyzed but satisfied. In other words: I don’t want to talk about the garden, I want to see it.
… was am schönsten war …
NO
NO to spectacle, no to virtuosity, no to transformations and magic and make-believe, no to the glamour and transcendencs of the star image, no to the heroic, no to the anti-heroic, no to trash imagery, no to involvement of performer or spectator, no to style, no to camp, no to seduction of spectator by the wiles of the performer, no to eccentricity, no to moving or being moved.
Yvonne Rainer, ‚On dance for 10 people and 12 Matresses called Parts of some Sextets‚, 1965
große zahlen
zweitausendmal vergiss es. sehr vergiss es. tausendmal vergiss es und dann tu noch tausend drauf. und dann nochmal vergiss es. und dann wieder. und dann ein weiteres mal. so kanns kommen. und dann wieder.
offenbar hab ich das vor 3 Jahren // terminiert, respektive gefühlt
interesting
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„Ich bin sogar seitdem in eine muthwillige Laune gefallen, in einen gewissen humoristischen Rausch, in welchem mir die Freuden und Leiden dieses Lebens weder wünschenswürdig noch verabscheuungswerth erscheinen, es ist alles um mich her ein breiter, mühsam erfundener Scherz, der, wenn man ihn zu genau beobachtet und anatomirt, nüchtern erscheint: aber wenn man sich auf dieser Maskerade dem Lachen und der guten Laune gutwillig hingiebt, so verfliegt der Spleen, und wir fühlen es, daß wir auch im Lachen weise seyn können. Ist denn überhaupt nicht alles auf dieser Erde ein und eben dasselbe?“
„Ja, das mag wohl sein, aber eins und eins ist zwei!“
„In dieser Nacht, etwa um die Mitte derselben, heißt es, vernahm man, während Alles in der Stadt ruhig und vor Furcht und Erwartung dessen was geschehen werde niedergeschlagen war, plötzlich harmonische Töne von allerlei Instrumenten und den Lärmen von einer Menge Menschen unter Jauchzen und Tanzen von Satyren, wie wenn ein Bakchantenschwarm nicht ohne Geräusch hinauszöge; die Richtung sei ziemlich mitten durch die Stadt nach dem äußern Tore zu gewesen, welches den Feinden zugekehrt war; dort habe das Geräusch seine höchste Stärke erreicht und sich hierauf draußen verloren. Denen die über dieses Vorzeichen nachdachten schien es als werde Antonius von dem Gotte verlassen dem er sich Zeit seines Lebens am meisten als ähnlich und verwandt betrachtet hatte.“
Ce n’est rien
.. eine seltsame Verkettung von Zufall, Schickung und Leidenschaft ..
Vormittags: Philologie, Geographie, Alchymie, Technologie, Specialhistorie, Generalhistorie, Physik, Mathematik, Statik, Hydrostatik, Aerostatik;
Nachmittags: Literatur, Poesie, Musik, Plastik, Drastik, Phelloplastik, gemeinnützige Kenntnisse;
Abends: Gymnastik, Hippiatrik, Medicin, insonderheit Anatomie, Physiologie, Pathologie, Semiotik, Biotik, Materia medica;
nachts repetierten, experimentierten, disputierten wir.
.. and kept and kept and kept playing that tune ..
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… bitte merkt …
bitte merkt
bitte merkt
bitte merkt
bitte merkt
bitte merkt ein für
ein für ein für all all
alle mal: allein sein
ist allein sein ist tata
allein sein ist allein
sein ist tatatataaataaaa.
… die generelle und kaum glaubhafte aber in jedem moment zunehmende härte …
die realistische härte … die kaum glaubhafte aber in jedem moment zunehmende
zunehmend realistische und kaum tröstliche dafür aber umso glaubhaftere härte …
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… Chaos, ein wenig jedenfalls, tut not …
– Gleich noch einmal das Inventar in einem unserer Märchen: die Starre des Wechselbalgs, den die Wichtelmänner der Mutter in die Wiege legen, wird so gebrochen: die Mutter setzt ihn auf den Herd und kocht Wasser in Eierschalen, diesen kleinen, fürs Märchen tauglichen kosmogonischen Scherben. Darauf lacht der Wechselbalg und spricht: „Nun bin ich so alt wie der Westerwald / und hab nicht gesehen / daß jemand in Schalen kocht“. Da kommen die „Wichtelmännerchen“, bringen das Kind zurück und nehmen den Wechselbalg mit sich fort. Halten wir in der Eile nur fest: beide Mail der Bann gebrochen.
Aus: „Theorie“ des Lachens, von Klaus Heinrich, in: Lachen – Gelächter – Lächeln. Reflexionen in drei Spiegeln. Frankfurt 1986.
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Er gilt als ein führender Festforscher, Freizeitpark- und Achterbahn- Experte.