.. another mistake about mimesis ..

„What does it mean when our cats bring small, wounded animals into the house? Most people interpret these deposits as offerings or gifts, however inaptly chosen, meant to please or propitiate us, the cats‘ humans. But according to the anthropologist  E. M. Thomas, „Cats may be assuming the role of educator when they bring prey indoors to their human owners … A mother cat starts teaching her kittens from the moment they start following her … Later she gives them hands-on practice by flipping victims in their direction, exactly as the cat does in play. Mother cats even bring wounded prey back to their nests or dens so that their homebound kittens can practice, especially if the prey is of manageable size. So perhaps cats who release living prey in our houses are trying to give us some practice, to hone our hunting skills“ (105).“

eve kosofsky sedgwick: touching feeling.

series of dreams

ich gehe mit n und l am stephansdom vorbei, l sagt, wir müssen noch blumen für die beerdigung kaufen. nach der totenfeier beim kaffee kommt man darauf zu sprechen, dass der verstorbene dichter sich gerne ein haar ausrupfte und dann sagte, an der wurzel könne man sein zerfallsstadium jederzeit ablesen. daraufhin beginnen sich alle trauergäste ein haar auszuziehen. mir bereitet es unglaubliche mühe, als ich endlich meine haarwurzel betrachte, sieht sie aus wie eine winzige spülbürste. t, eine schulfreundin, hält ein haar in den händen, dessen wurzel wie eine daumengroße weintraubenrispe aussieht. sie hat es sich am hals ausgerupft und ich schaue verstohlen nach dem blutkrater, den das doch gerissen haben muss.

.. read the faces ..

„Unable to find scholarly employment during this period of the Great Depression, Tomkins spent the next two years in New York City gainfully employed as a handicapper for a racing syndicate, success he attributed both to his remarkable ability to “read the faces” of race horses and the willingness to assemble and study detailed records on horses, jockeys, and the tracks they raced. “ (Über Silvan Solomon Tomkins)

Tomkins, Silvan S. (1962), Affect Imagery Consciousness: Volume I, The Positive Affects. London: Tavistock.
Tomkins, Silvan S. (1963), Affect Imagery Consciousness: Volume II, The Negative Affects.
Tomkins, Silvan S. (1991), Affect Imagery Consciousness Volume III. The Negative Affects: Anger and Fear New York: Springer.

die nächsten drei buchtitel der bücher, die ich nicht schreiben werde, aber lesen würde

Das erklärt alles – Roman keiner Kindheit

Eine ganze Primzahl neben dem Urknall

Aber das Buch ist gut – Faltbogen

will ich doch noch was dazu sagen, dass hier steht, was hier steht?

stellt einer einen sack hin, macht er das, um draufhauen zu lassen, dann haben draufhauer und sackhinsteller beide was davon, nämlich publikum.

zum aktuellen fazfreitagblogbustern fiel mir nur ein, ob wohl irgendein profifußballer hingehen würde und den jungs hier vor der stadt stecken wollte, hey, auf sand kicken, das ist doch kein fußball, und was trägsten du fürn trikot, und was issen das fürn ball und überhaupt, jetzt konzentrier dich mal, und wie stehen denn die tore. eigentlich sind profis selten spielverderber, und eigentlich kommt das bei beiden sich um den sack versammlern viel zu kurz.

this is my gadget and i like to play.

das sei irgendwie ekelhaft nuttig, die uffgejazzte unverständlichkeit hierzulande, so krausser in seinem tagebuch über die poeten, wie es r neulich gepostet hat bei fb. auch son sack, zum draufhauen hingeschoben.

gedacht hab ich, die nutte möcht ich sehen, die da unverständlich am straßenrand steht, sagt der m, das sei eben ne surreale nutte, und seitdem denk ich darüber nach, ob der deutschen literatur und ihren aus eigenen kreisen gespiesenen gespeisten gespösenen kritikern und gspusis nicht sowas wie nen puff fehlt für surreale nutten, damit sie endlich mal von ihrem grunzgesunden menschenverstand und seiner verständlichkeitsheischungssucht und von thomas mann wegkommen, jenes höhere lesen, welches wir verehren, bartwickelmaschinen allüberall.

wenn sich all das durchsetzte, was wirklich gut ist, wäre das, was man fürs durchgesetzte gute hält, nicht mehr gut genug.

dialektik, ja nee. besser mit dem knie denken.

genialität und kompromisslosigkeit, die zwei häufigst gebrauchten fluchthelfer vor der eigenen mittelmäßigkeit. eigentlich üble schleuser, die viel kosten und verhindern, dass man besser würde, oder einiges doch zumindest einmal anders anginge. ‚wie gehabt‘ läßt grüßen. andererseits halten sie ein künstler-ich zusammen, von dem anzunehmen ist, dass es für die produktion benötigt wird. könnte man doch nur einen anderen motor anbieten, sich und anderen.

das tictac ist zerbissen, wir sehen zerknirscht die chance vertan und alles andere verkniffen.

WISSEN (Reproduktion der Tatsachen in der Erkenntnis)

„Er (der Bomber) kam in einem Auto an,“ berichtet RIA Novosti Nachrichten, die lokale Miliz zitierend.“Alle Sicherheitsmaßnahmen wurden durchgeführt. Die Milizionäre sahen also ihre Befürchtungen bestätigt, als das Auto explodierte.“

„He (the bomber) arrived in a car,“ the RIA Novosti news agency reported citing local police. „All security measures were taken and as a result, the police’s fears were confirmed when the car exploded.“

Abschreiben dchungelös

Achtzig Prozent des Unsinns werden von unseren Redaktionen nur darum gedruckt, weil die Redakteure entweder keine Vorstellung von der Dichtkunst haben oder nicht wissen, wozu Gedichte gut sind. Sie kennen nur ein „mir gefällt’s“ oder „mir gefällt’s nicht“ und vergessen dabei, daß man den Geschmack bilden kann und muß. Fast alle Redakteure haben sich mir gegenüber beklagt, sie verständen es nicht, Gedichtmanuskripte zurückzuschicken: sie fänden keine passenden Worte bei solchen Gelegenheiten.
Ein tüchtiger Redakteur müßte dem Dichter erklären: „Ihre Verse sind äußerst korrekt. Sie sind nach der dritten Auflage des Handbuches zur Versfabrikation von M. B. (beziehungsweise Schengéli, Gretsch und so weiter) hergestellt. Alle Ihre Reime sind erprobt und längst durch das vollständige russische Reimlexikon von N. Abramov bekannt. Da ich im Augenblick keine neuen Gedichte habe, nehme ich gerne die Ihrigen. Ich bezahle sie wie die Arbeit eines berufsmäßigen Abschreibers: drei Rubel pro Seite unter der Bedingung, daß drei Kopien eingereicht werden.“
Darauf wird der Dichter die Antwort schuldig bleiben.
Er wird danach entweder das Schreiben aufgeben oder sich ans Dichten wie an eine Beschäftigung machen, die viel Arbeit verlangt. Jedenfalls wird er aufhören, sich besser zu dünken als ein Lokalreporter, der für seine drei Rubel pro Notiz wenigstens mit neuen Ereignissen aufwarten kann. Der Lokalreporter rennt immerhin seine Schuhsohlen auf der Suche nach Skandalaffären und Bränden ab, während ein Poet der genannten Art höchstens seine Spucke zum Umblättern der Seiten verausgabt.

Majakowski

ruin

die santo amaro staut sich das blech hoch. vier autos und die gesamte werkstatt brannten aus. jeden tag pancadas und dann ihr abregnen am nachmittag. wir schauen auf unseren zylinderkopf runter, das auto schwebt. es qualmt und gießt draußen. der boden der werkstatt ist voller öl und wasser, ich solle nicht ausrutschen. der mechaniker hat den namen seines sohnes über den gesamten linken unterarm tättowiert. er sagt, sein ausgebrannter nachbar sei nicht versichert gewesen. nun müsse der zylinderkopf gesäubert und ausgefräst werden. er zeigt uns alles, die gestanzten und die ausgefressenen aussparungen. sein vater steht vor der tür und raucht in den regen aus einem guß hinaus. der haut auf das werkstattdach, dass wir schreien müssen, wir schreien uns über den kaputten zylinderkopf hinweg an, dann zeigt er uns die federn auf denen der motor lagert, die müssen nun ausgetauscht werden.