.. adler von morgen ..

„Eine Maus entschlüpft. Sie beknabbert den Finger eines alten Handschuhs. „Was machst du da, Maus?“ – „Ich bin der Adler von morgen“, antwortet sie, und schon ergreifen die Meidosemen der Umgebung entsetzt die Flucht. Der herrische Schnabel entwickelt sich in kürzester Zeit. Um sich zu retten, muss man jetzt schnell machen.“

Henri Michaux, aus Konterfei der Meidosemen, übersetzt von Kurt Leonhard

.. die fische ..

die fische, die fische, die fische sollen kommen. es kommen also die fische, hui, diese glitzgleißen büsche der bäuche, hui, hui, es kommen also die fische. im dunkeln unter dem schweren schweren gewicht von so viel wasser. so viel wasser. und niemand kann es tragen. klar soll es sein und dunkel.

Das Tier

Es scheut natürlich Besitz. Denn alles, was herumliegt, erinnert an eine vergangene Laune, und dass Launen vergänglich sind, und lächerlich, dass die Ordnung solch zufällig zusammengetragener Dinge lächerlich ist, oder müßig erscheint, noch lächerlicher aber, oder besser einfach trist wie der Kapitalismus, ist, unter diesen zufällig zusammengetragenen und mit ziellosem, planlosem Geiz gehorteten Dingen zu leben, ohne wenigstens zu versuchen, ihnen eine Ordnung einzuhauchen.
Dieses Hauchen allerdings, Es übertreibt es, versinkt beim ersten schon in Mund zu Mund beatmung.

Welch lodernden Hass hegt Es auf alles Schlechte und alles Unsinnige, das funktioniert oder zu funktionieren scheint, so die Kapitulation hinauszögernd.

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„Badende erkräftigen sich an der lispelnden Luft, die (sich) ihnen um die Gieder zieht.“

„Vergeude in den Jahren des Lernens verschwenderisch den Mut für die Jahre des Wanderns durch eine Welt, die sich höflich abwendet von der Narretei des Lernens.“

„Viele richtige Überlegungen werden vom Alltag verworfen.“

„Ein Enthusiasmus des Schlafes hat die Welt durchschauert.“

„Unser Körper war zu grob, um das Übermaß der Leiden und Freuden zu empfinden.“

„Repaired Despair.“

„Der Morgen ist spät, die Vögel singen in müden Tönen, die Blätter des Paternosterbaums rauschen zu Häupten – ich sitze und sinne und sinne.“

„Auf welch eine Leere starrst du, fühlest du nicht ein Schauern gehn durch die Luft, mit dem Ton eines fernen Liedes verschwebend vom anderen Ufer.“

300 Millionen Sesterzen

Nehmen wir die Stoiker, die mit Affekten umgehen, indem sie zeigen, dass sie für den Weisen unwürdig sind, die Ablenkung empfehlen, oder auch: Umgang durch Beseitigung. Ich führe den Beweis, dass die Affekte gar nicht existieren, und wenn, dann aufgrund von falschen Voraussetzungen. Nun schreiben die Stoiker für ihresgleichen. Und Seneca war sicherlich kein armer Mann, sondern einer der reichsten Männer im römischen Imperium. Als er daran scheiterte, Kaiser Nero die Vorteile der stabilen Genügsamkeit klarzumachen, vollzog er (ohne zu zögern, wie es heißt) die ihm befohlene Selbsttötung, wobei er allerdings drei Anläufe nehmen musste.

Seneca: Über die Wut, drittes Buch: „Was ordnest Du an? Wie sollen wir uns vor Augen führen, wie sehr doch all die Dinge, durch die wir verletzt zu werden glauben, winzig, jämmerlich und etwas für kleine Kinder sind? – Nun, ich persönlich würde vor allem dazu raten, seine Seele zu gewaltiger Größe zu entfalten und zu sehen, wie gewöhnlich und unbedeutend das ist, weswegen wir uns streiten und keuchend von einem Termin zum nächsten hetzen, und dass kein Mensch, der irgendetwas Erhabenes oder Großartiges im Sinn hat, auf so etwas einen Blick verschwenden sollte.

Um das Geld gibt es das meiste Geschrei. Geld lässt die Gerichte bis zur Erschöpfung tagen, lässt Väter und Söhne gegeneinander antreten, mischt tödliche Gifte und reicht das Schwert – Mördern genauso wie Legionen. Geld ist mit unserem Blut beschmiert. Seinetwegen sind die Nächte von Ehefrauen und Ehemännern erfüllt von Gekeife und Gezänk. Seinetwegen drängt sich die Menge um das Tribunal des richtenden Beamten. Seinetwegen veranstalten Könige brutale Raubzüge und werfen durch langer Jahrhunderte Mühen errichtete Staaten zu Boden, um in der Asche ihrer Städte nach Gold und Silber zu scharren.

Ich möchte die Geldsäcke betrachten, wie sie da in der Ecke liegen: Sie sind der Grund, dass gezetert wird, bis die Augen aus den Höhlen treten, dass in den großen Hallen das Gebrüll der Gerichtsparteien sich bricht, dass aus weit entfernten Landstrichen herbeizitierte Schöffen dasitzen müssen, um zu beurteilen, bei wem von beiden die Habgier gerechter ist.

Und wie ist es erst, wenn noch nicht einmal wegen eines Geldsacks, sondern wegen einer bloßen Handvoll Kleingeld oder eines Denars, den ein Sklave in Rechnung gestellt hat, einem Tattergreis ohne Erben vor Empörung die Galle platzt! Wie, wenn wegen des Zinseszins – und sei es nur ein Zehntel Prozent – ein Wucherer, der eigentlich ins Bett gehört und mit seinen gichtverkrümmten Füßen und Fingern nicht einmal mehr die Schuldsumme zusammenzählen kann, ein fürchterliches Geschrei erhebt und in einem Mahnverfahren, nach dem anderen – sich unter Anfällen windend – den Ansprich auf Zahlung seiner geliebten Pfennige geltend macht?

Einmal angenommen, du würdest alles Geld aus sämtlichen Bergwerken, die wir in diesem Moment in die Tiefe treiben, für mich hervorholen, angenommen, du würdest alles hier vor mir ausschütten, was die Schatzkammern verbergen, wohin Habgier wieder unter die Erde zurückschafft, was sie so unselig daraus hervorgewühlt hat, dieser ganze Haufen da wäre meiner Meinung nach nicht wert, die Stirn eines guten Mannes in Falten zu legen. Mit einem lauten Lachen sollten wir diese Dinge aus unseren Gedanken streichen, die uns so viele Tränen entlocken.“
(Übersetzt von Jula Wildberger)

Wem das Geld nicht notwendiges Lebensmittel ist, weil es ihm in ausreichender Menge zur Verfügung steht, kann es, wie Seneca als neurotische Substanz abqualifizieren, als Streitwert eines im Grunde unnötigen Streits. Doch behält es leider auch unter den Bedingungen des Mangels seine neurotische Qualität, ja steigert sie sogar, so dass dem Streit in diesem Fall keine Freiwilligkeit mehr zu unterstellen ist.

Geld ist schuld

Solange ich Geld habe und er keines, können wir uns nicht unbefangen begegnen. Wenn das Geld alle ist, werden wir andere Sorgen haben.
Was tun, bevor es zu spät ist?
Entweder ich verlier meinen Freund oder mein schönes Leben alleine.
Ich fühl mich wie ein Indiodorf, das den amerikanischen Rinderzüchter verjagt, der bei ihnen Rinder züchten und eine Universität bauen wollte.
Jetzt also zurück zu den Wurzeln und Körnern und einmal im Jahr schlachten.
Die Bücher kriegen wir schon irgendwo her.

Nach ein wenig Recherche und Überlegung: Ich fühle mich wie Nirvana. Weißer Dreck.

Wenn du die Kopfhörer nicht so verwickelst, verwickeln sie sich nicht so.

Leichtes Geld. Leichte Worte, schweren Stoff zu transportieren. Als könnte man irgendwas sagen, und durch unseren alten Freund Magie käme die Schwere rüber. Doch gerade auch alte Freunde verlieren die Geduld, besinnen sich auf ihr eigenes Leben. Leichtes Geld, mit der Kante auf den Tisch. Zurückgeschobenes Trinkgeld. Es ist zu spät. Vorher wars zu früh. Man will dich schikanieren. Aus Liebe. Du kannst nicht alles kaufen, du kannst gar nichts kaufen.

Es scheint, als wäre über Geld schon alles gesagt. Es scheint, immer kürzer wird die Spanne meiner Gedankengänge. Ich spähe, ob schon jemand diesen Weg gegangen ist, ob wer mit mir hechelt, im Geiste, als Geist.

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„““Another of her potential collaborators was a gifted Scots poet, Norman Cameron, who was also at the café that evening after Lucies arrival. In the course of his life Norman would undergo a nervous breakdown, psychoanalysis, three marriages, a sympathectomy (a type of lobotomy), and a conversion to Roman Catholicism before dying peacefully in 1953, of a cerebral hemorrhage at the age of 47.““““