… sagt ein analytiker zum andern …

sagt ein analytiker zum andern, es ist die logik, es sind die worte, die sich verhalten wie glieder vor einem abgrund, und dahinter ist nichts, nichts, nichts, nichts, außer vielleicht der kubismus und selbst der ist nichts… sehen sie, sagt der analytiker zum andern, zB die kopernikanische wende – nur worte! nur worte! alles dreht sich wie bisher, aber die worte! und außerdem: wir müssen das kind töten. töten? ja, sagt der analytiker, mir steht eben nur töten zur verfügung, wegen der begrenztheit der worte, überwinden?, schlägt der moderator vor. nein gewalt, gewalt. ja, sagt der analytiker, gewalt, das ist ja auch: wenn ich mich zwinge. das ist ja auch gewalt. ja, sagt der analytiker. und sich spiegeln nur in dem, was anders ist, deswegen männer und frauen. jaja, sagt der analytiker, die differenz ist gutt. gutt?, fragt der moderator, gott, bekräftigt der analytiker. und die logik, die logik ist religiös, sagt der analytiker, genau, sagt der analytiker, der teufel ist ein wort! ja, ein wort und ein diskurs! ja, sagt der analytiker und ein körper. ja. aber ein körper, der spricht, sagt der analytiker. ja, sagt der analytiker. und wir müssen das kind töten. genau. genau und verstehen, sagt der analytiker, verstehen ist kein prozess, sondern eine position, also eine stellung, eine sexuelle ? fragt der analytiker, wenn man so will, sagt der analytiker, eine position, in der man alles mit allem versteht, also auch sexuell. daher kann man nicht von verstehen sprechen, denn verstehen ist ein prozess. aber, zu der stellung muss man doch auch erstmal kommen, gibt der moderator zu bedenken. nein, sagt der analytiker, die stellung kommt. und lacan war eine tragische gestalt mit einem schicksal, sagt der analytiker. ja, auch in den medien, sagt der analytiker. wir befinden uns noch mitten in lacan, sagt der analytiker. lacan konnte in 10 sekunden einschlafen, wenn freud diese fähigkeit besessen hätte, befänden wir uns noch immer mitten in freud, sagt der analytiker. und die liebe, fragt der moderator. lacan wollte unbedingt nach gripsholm. wir sind aus stücken gebaut, aber bekommen panik, wenn man uns aufs auge hat, sagt der analytiker. obwohl wir aus stücken und teilen gebaut sind. der analytiker sagt: man sprengt alles in die luft, es geht um den mütterlichen körper. der moderator sagt: ich habe nach der liebe – der analytiker sagt, schaufenster einschlagen, bombenwerfen, das ist etwas greifbares! der analytiker sagt, am anfang wollte ich mit ihnen in einem keller leben. der moderator fragt, muss die liebe ausgesprochen werden, auch die geschlechtsliebe, das begehren? und diese auflösung der form, sagt der analytiker, legt rechenschaft über die realität des sprechenden körpers ab. der analytiker fragt: was meinen sie dazu? der übersetzer sagt: avale mes couilles wurde wörtlich übersetzt, um den charakter der unmöglichkeit der durchführung dieser handlung zu unterstreichen. der analytiker sagt: es handelt sich um ein problem der sprache. der moderator sagt: ein gutes schlusswort.

Nicht Reconcile Yourself

Do Not Reconcile Yourself
by Ali Karim (1931-1969) von Ali Karim (1931-1969)

Do not reconcile yourself to grief,
Haben Sie sich nicht in Einklang zu bringen Kummer,
Or you will become indifferent to everything.
Sonst wirst du alles gleichgültig.
Do not reconcile yourself to happiness,
Haben Sie sich nicht in Einklang zu bringen Glück,
Or you will become drunk.
Oder wirst du betrunken.
Reconcile yourself only with struggle.
Finden Sie sich nur mit dem Kampf.
You need research, research.
Sie müssen Forschung, Forschung.
Just think about it,
Denken Sie daran,
There’s Shakespeare
Es gibt Shakespeare
Shakespeare!
Shakespeare!

Translated by Aynura Huseinova. Übersetzt von Aynura Huseinova.

.. fortdauernde innige verhältnisse ..

„Diese Ableitung bestimmt zugleich das Verhältnis zu superare. Nämlich der vincens bewältigt seinen Gegenstand, indem er ihn v o n  s e i n e m  P l a t z  verdrängt, der superans, indem er  ü b e r   i h m  Platz nimmt; daher denkt man den vincens natürlich im Kampf mit Lebendige, oder Feinden, als s i e g e n d ; den superans im Kampf mit Leblose, oder S c h w i e r i g k e i t e n, als überwindend.  Vgl. Habicht n.947.“

„Ligare ist ein harmlose Act, welcher nur das Auseinanderfallende sammeln und zusammenhalten will; vincire aber ein gewaltsamer, durch den etwas an seiner freien Bewegung gehindert werden soll.“

„Sehr richtig bestimmt Ernesti n.1753 dass obligare ein jedes Band oder Verbindungsmittel, devincire ein unzerreissbares Band, obstringere ein fest und enge verbindendes Band bezeichne. Obligamur durch Gefälligkeiten, obstringimur durch Wohlthaten, devincimur durch fortdauernde innige Verhältnisse.“

(L.Doederlein)

weberei wind (m bis p)

m) hin sie! hin sie! wirken diese dürren birken nicht wie intressierte? doch wofür?
in windeseile bindet die kittel, s’ists zeit zum kirchgang. schriebst mir die noten.

n) mit blitzendem finger. und der gesang der vielen, vielen vögel der remisen
streicht die gärten durch. wohl wirds heller. die saison getrieben, zeitig, hier.

o) indes die knaben, ich zitiere, durch die kaum erhellten fichtenstämme
versteckens spielten, wie wölfe heulten, wie hunde bellten, ich zitierte.

p) tief in die niederungen flüchtet nebel. drüber ziehn gekrümmte winde,
neblicht in der tiefe nur durchquert von winselnd kiebitz, wiebitt. wiebitt.

weberei wind (i bis l)

i) hoch- und fortgescheucht. wars mit dem habit aufs durchleuchtigste bestellt.
das meint, vorbei illustres gebinde. das licht ging freunde durch wie nichts.

j) moschusochs schritt windgebeut. heu war panik für die leutchen. hoppla – riefen
riefen windig beutelmeister und sie stülpten trotz des regens sammettaschen um.

k) hieß der wind nicht kittelspalten klaffen? heckklapp, flackern in vorbeifahrt.
wusch. wusch. an der böschung die gewalt des tempos. leben will ich, liebster.

l) trug das blinke licht dort auf den schenkel. wiebitt? wiebitt? stürme nahen,
wüsst der kibitz. er bringt sie mit, er bringt sie weg, holt her sie er, holt hin sie.

weberei wind (i bis l)

i) hoch- und fortgescheucht. wars mit dem habit aufs durchleuchtigste bestellt.

das meint, vorbei illustres gebinde. das licht ging freunde durch wie nichts.

j) moschusochs schritt windgebeut. heu war panik für die leutchen. hoppla – riefen

riefen windig beutelmeister und sie stülpten trotz des regens sammettaschen um.

k) hieß der wind nicht kittelspalten klaffen? heckklapp, flackern in vorbeifahrt.

wusch. wusch. an der böschung die gewalt des tempos. leben will ich, liebster.

l) trug das blinke licht dort auf den schenkel. wiebitt? wiebitt? stürme nahen,

wüsst der kibitz. er bringt sie mit, er bringt sie weg, holt her sie er, holt hin sie.

weberei wind (m bis p)

m) hin sie! hin sie! wirken diese dürren birken nicht wie intressierte? doch wofür?

in windeseile bindet die kittel, s’ists zeit zum kirchgang. schriebst mir die noten.

n) mit blitzendem finger. und der gesang der vielen, vielen vögel der remisen

streicht die gärten durch. wohl wirds heller. die saison getrieben, zeitig, hier.

o) indes die knaben, ich zitiere, durch die kaum erhellten fichtenstämme

versteckens spielten, wie wölfe heulten, wie hunde bellten, ich zitierte.

p) tief in die niederungen flüchtet nebel. drüber ziehn gekrümmte winde,

neblicht in der tiefe nur durchquert von winselnd kiebitz, wiebitt. wiebitt.

weberei wind (e bis h)

e) am windstillen morgen verspätetes würmchen, es legt alles ab, den sattel,
die hülle, den glanz. es hebt sich vom boden, geht in die luft, bleibt dort stehen.

f) eject (persons from place) (bullets from gun).  darnach von außen zurück?
oder mir mit grausen durch den langen leib gangen wie durch einen berg?

g) kriecht doch zrück in die hülle, ihr lieben innereien. macht euch schmiegsam,
denn wirbel drohen wieder, es werde alles himmelspreu und wirble, sonnenwägen!

h) wird er kippen. wird die kreuzung hochkant durch die städte treiben! kratzer!
große. flechtwerk flattert, lichtrisse und die winde streichen alles durch! durch!

.. medizin es das ..

lese  „… es gebe ein haus und ein feldwiesel, beide empfingen den nachwuchs durchs ohr und gebärten durch den mund – oder umgekehrt, das sei eine streitfrage. (der physiologus meint gar, die männchen kämen zum rechten, die weibchen zum linken ohr heraus.) die jungen schleppe es hin und her, und wenn sie tot seien, könne es sie wieder aufwecken, aber man wisse nicht, mit welcher medizin es das zustande bringe.“ (soweit r. schenda) bald mehr.

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als matthew barney auf einem walfänger bei entfernung der gussform das walfett kalben sah, dachte er dabei auch an die erste bohrinsel, die man auf einem weißen pottwal errichtet hat, der, unter unsäglichen schmerzen gemolken, die harpuniere sich zurückwünschte, die einst nichts weiter begehrten, als ihr ishmael was here in seine gleitgescheite haut zu ritzen?

Zehlendorf

Über aller Weiden Logik
haben Schafe Bänder an den
Bäuchen, an den Hufen Reue:
Denn die Mode macht sie scheuer.

Schweren Schrittes leiden sie am
nassen Gras nach langer Nacht,
hängen fröstelnd an den Zäunen,
putzen ihre langen Beine
gramvoll mit einander Wolle.

Metarealistisches Quiz “Finde das Öl”

(Parschtschikows Metaphern und je zwei Tarnbegleiterinnen)

Der Nachtzug zieht sich. Der Nachtzug erneuert sich. Der Nachtzug entblößt seine Schienen.

Flüsse werden umgepolt. Sie verirren sich in Kreisen. Sie kauen Kiesel.

Schornsteine senkten sich ins Futteral. Schornsteine blökten. Schornsteine zählen zwei und zwei zusammen.

Das Erdöl geht den eigenen Gang, taub. Das Erdöl lehnt sich auf. Das Erdöl umschmeichelt, trotz Gewissens, die Pumps.

Die Adler spielen ungeschützt. Die Adler kichern in den Lüften. Die Adler laben Damen.

Die Krüge verschwinden in den Kammern. Die Krüge blicken zur Tür. Die Krüge bestreiten ihren Inhalt und bekommen Recht.

Dr. Tulps Finger tastet durch die Leichenhalle. Dr. Tulps Finger fängt Wind mit Speichel. Dr. Tulps Finger ist keiner Frau Kind.

Sand hellt auf unter der Sohle. Sand singt die Elektroleitung. Sand schreibt sich ‚Georg‘ auf den Nabel.

Lichtblitze glühen aus. Lichtblitze räuspern sich. Lichtblitze schießen daneben vorbei.

Verirrte Flotten tasten sich vorwärts. Verirrte Flotten stampfen durch den Dschungel. Verirrte Flotten bitten Quitten um Schnitten.

Die Stapel schimmern gelb. Die Stapel bleichen. Die Stapel nötigen zu langwierigen Überlegungen.

Der Tanker steht unter selbsterzeugter Spannung. Der Tanker zaudert im Morgengrauen (nicht). Der Tanker schäumt.

Tartaren tunken ihre Finger hinein. Tartaren weichen den Pfützen aus. Tartaren sehen nach den Damen.

Die Flecken implodieren, sich umstülpend, nach außen. Die Flecken deuten Suiten an. Die Flecken erscöpfen die Wand.

Die Flüsse hören den Glocken von Waldai zu. Die Flüsse sconen sich. Die Flüsse schürfen sich auf.

Der Traum zwingt dich, Glas zu kauen, das du nicht schlucken kannst. Der Traum zieht dir dein Nachthemd aus der Nase. Der Traum endet.

Das Mark der Erde dreht dich. Das Mark der Erde dreht sich. Das Mark der Erde stochert sich wund.

Schlamm zieht an. Schlamm brennt durch. Schlamm bohrt Blicke.

Blut entzweit. Blut hüpft. Blut hört nicht zu und schaut in die Ferne.

Sprechblasen treiben. Sprechblasen häufen sich an. Sprechblasen werden ausgeleert.

Dynamit raucht. Dynamit lügt. Dynamit trinkt und rezitiert.

Die Krähe pickt nach etwas. Die Krähe rent. Die Krähe duckt sich, als ob es ihr unangenehm wäre, dass jemand zuschaut.

Der Schakal schimmert auf. Der Schakal breitet den Morgen über das Land. Der Schakal glänzt noch im Dunklen.

Das Tal warf Bläschen.

Das Tal drehte sich in Schlaufen, einem Lasso ähnlich. Das Tal war zu müde, um noch mit den Himmeln zu verhandeln.

Eine Wahrsagerin taucht auf. Sie kauft Taschentücher. Sie fährt beim Reden einen Knick in ihrer Hand auf und ab.

Eine Tilgung herrscht.

Eine Tilgung bläst in eine Pfeife.

Eine Tilgung lockt an.

Ein Doppelgänger packte Menschen, um sie über den Seitenrand zu werfen. EinDoppelgänger legte Scheite in den Weg der Seele. Ein Doppelgänger ging mit einem Reh.

Das Netz flammt auf. Es zackt. Es flutet.

Die Geologie stützt sich auf Erwartung. Die Geologie liebt Lücken voller Erz. Die Geologie drischt auf die Politik ein.

(Parschtschikows Metaphern erscheinen hier in der deutschen Übersetzung von Hendrik Jackson und später in diesem Jahr auch unter dem Titel „ERDÖL“ als gewaltiger transkontinentaler Band, als Überbuch, als Gigant.)

.. .. ..

fogalari: vogelfänger, wahrsager
fogelfengida: vogelfang
fogalhunt: vogelhund
fogalhus: vogelhaus
fogalkleib: vogelleim
fogalkrut: vogelkraut, wicke, vogelmiere, endivie? kornrade?
wegwarte?
fogalkunni: vogelart
fogalod: vogelfang
fogalon: wahrsagen, vorzeichen deuten
fogalonti: vogeljagd
fogalrarta: vogelstimme
fogalrartod: wahrsagen, weissagen, vorzeichen deuten
fogalskouwo: vogelschauer, vogeldeuter
fogalwiso: vogelschauer, vogeldeuter

EINFLUSS DER DÄMONEN

„Über die Wesen, welche keine Vernunft (intellectus) haben, hat der Dämon Gewalt. Daher kann der Dämon auf unsere geistige Natur nicht eindringen (illabi). Denn was der Dämon fesselt, das fesselt er durch sich selbst und durch sein Eindringen (per suum illapsum), wie die Kälte durch ihr Einfallen das Wasser gefrieren macht.  … Wenn der böse Geist per accidens gefrieren macht, so macht der gute Geist wieder flüssig. Daher sagt die Braut: Meine Seele ist flüssig geworden, wie mein Geliebter zu mir geredet hat.“ (Exc.V, 474) Nikolaus von Kues

.. .. ..

J a m b. Wer klopft?  V e r. thue auf.  J a m b. wer ists?
V e r. dein freund!  J a m b. wer ists? V e r. gib acht!
J a m b. Ey wie so späth! es ist schier über mitternacht /
Astree* steigt herauf. Der Bär ist vmbgekehret.
Ich habe mit verdruß dein‘ Ankunfft längst begehret.

*Astree: Astraea. Sie verließ das Menschengeschlecht im Eisernen Zeitalter und wurde verstirnt.

weberei wind (a bis d)

a) pfützenfrisbee – die eisschicht, es hob sie an ein wilder wurf, die bricht im flug.
und bey den pfützen euch an stat der quel erfrischt! erfrischet aber wohl.

b) wie wird der wind wohl weben? wie wird der wind durch webpelz fegen?
die weberei des winds ist eine stürmisch-mach verstruppelte texturen.

c) gefaselt und verstrickt. ne. gefässelt und verstrickt. so steht es nämblich da.
o frembder fall der dinge. Luft. Himmel. Erden. See. S’Feuer kracht und kracht.

d) aufgipfelung. und druff. und druff. wirkung  linkischer kumulationen. woho –
morgens ja und abends ja  gleichen kopf bewohnen. bettwäsch! bettwäsch! druff.

nachtrag zu den dingen

„… Ausgeteilt ist das Verhängnis nicht allein unter die Personen, es waltet gleichermaßen in den Dingen. ‚Charakteristisch für die Schicksalstragödie ist nicht blos das Vererben eines Fluches oder einer Schuld über ganze Geschlechter, sondern auch die Anknüpfung desselben an . . . ein fatales Requisit.‘ Denn über das Menschenleben, ist es einmal in den Verband des bloßen kreatürlichen gesunken, gewinnt auch das der scheinbar toten Dinge Macht. Seine Wirksamkeit im Umkreis der Verschuldung ist Vorbote des Todes. Die leidenschaftliche Bewegung des kreatürlichen Lebens im Menschen – mit einem Worte: die Leidenschaft selbst – setzt das fatale Requisit in die Aktion. Es ist nichts als die seismografische Nadel, die Kunde gibt von ihren Erschütterungen. .. Das Gesetz tritt um so deutlicher heraus je adäquater das registrierende Instrument ist. … “

Benjamin, Trauerspielbuch, Seite 113

chatprotokolle

<COOL MAN> na du geile fotze

<COOL MAN> heute lust auf ficken

<COOL MAN> will dich besamen

<COOL MAN> deine eingeweide durchrammeln

<COOL MAN> BIST DU TAUB DU HOHLE NUSS!?!?!?

<COOL MAN> kommst du denn aus berlin

<COOL MAN> oder bist du tv

[Sun Dec 20 11:42:03 CET 2009] COOL MAN beendet private Unterhaltung.