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1. Volkssagen über verwunschene Tiere
2. Pizzicato mit Accompagnement der Violinen
3. Der Vorhang geht auf. Das Theater stellt ein Theater dar. Der Epilogus tritt auf.
4. Kultivierte Angst (nach Sinzig): Wir sinken. Wir steigen.
5. BUOYANT. Buoyancy jacket: Auftriebsweste.
6. Schaumzeug. Zaumzeug.
7. Der ertrunkene Juli erzählt von den Pflanzen auf Grund.
8. Seine Hufe schwingt er, er entwurzelt Bäume.
9. Was Vergeblichkeit, was Nicht-Vergeblichkeit! […]
10. Verachtung, die dem lustigen Menschen begegnet
11. An die achtzig wertvolle Pferde
12. Vernähung, Gegenstrebung: Das Existenziale & das Analytische
13. Sie füttern den Schoßhund mit Eiswürfeln.
14. DER KNALLER FÜR SCHNALLEN!
15. Gefahren durch das nächtliche Rühren einer brennbaren Flüssigkeit
16. So überdeutlich ist der süchtige Mensch.
17. Eingebungen und Wortglaube
18. Toaster / Oper
19. F. Kempner: Hinfahren ist keine Kunst.
20. De Maîtrise à Méprise
21. Rückwärtsbraten – Re-Engineering
22. Mal vu – mal dit.
23. Giorgiones „Bildnis einer jungen Frau“ von 1506 (KHM, Wien)
24. Beim Institut für Machung der Haus
25. Ich bitte dich: EMPFINDE FREUDE!
26. 4000 abgezapfte Telefone
27. Jennifer Doyle: Uncoupled.
28. Gibts das auch in Blau?
29. Die freudescheue Zunft geschwollener Stoiker
30. Synthese aus Nervenbündel und Herzensbrecher
31. Ich will, dass sie quadratisch sind, dass sie verdammt noch mal quadratisch sind.
32. Das braucht kein Mensch. Was braucht kein Mensch?
33. Zeit ist Grundlage aller Navigation.
34. Fünf Sekunden in 81 Tagen auf See
35. Kopfsalat der Adressaten
36. Bis ich dich in pikantem Teig paniere
37. Der Operettenanteil: etwas sehr Kompliziertes kochen (gefülltes Kalbsherz?)
38. Sung gewinnt durch List einen wackeren Gegner.
39. Ein kleiner Antrittsbesuch der neuen Sträflinge.
40. Ten hours of life become five hours of pay.
41. Your song, what does it know?
42. Aufführung desselben Gewirrs von Speicherräumen und weißen Wachshäusern in nur zwei bis drei Monaten.
43. Dennoch muss die ganze Wahrheit gesagt werden.
44. Respekt hat der Mensch vor starken Giften.
45. Nicht bloß die objektive Möglichkeit – auch die subjektive Fähigkeit zum Glück gehört erst der Freiheit an.
46. Ghosts arrive in carriages for a high-class tea in an orchard
47. Ebenso der Reiz gewisser Tiere, die sich um uns nicht zu kümmern scheinen
48. Die Bilder von den sich vor Wut unter der Kappe sträubenden Haaren und den Schwertern, die singend durch die Luft sausen wollen, gehören seit über zwei Jahrtausenden zum Standardrepertoire chinesischer Racheliteratur und zeigten an, dass hier ein loyalistischer Mörder auf die Vernichtung eines unwürdigen Herrschers sann.
49. Es regnet durch die Fenster, Tag und Nacht.
50. His love of truth overcame his humility.

.. die list der ohnmächtigen hasen ..

„Seit ich denken kann, bin ich glücklich gewesen mit dem Lied: „Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal“: von den zwei Hasen, die sich am Gras gütlich taten, vom Jäger niedergeschossen wurden, und als sie sich besonnen hatten, dass sie noch am Leben waren, von dannen liefen. Aber spät erst habe ich die Lehre darin verstanden: Vernunft kann es nur in Verzweiflung und Überschwang aushalten; es bedarf des Absurden, um dem objektiven Wahnsinn nicht zu erliegen. Man sollte es den beiden Hasen gleichtun; wenn der Schuss fällt, närrisch für tot hinfallen, sich sammeln und besinnen, und wenn man noch Atem hat, von dannen laufen. Die Kraft zur Angst und die zum Glück sind das gleiche, das schrankenlose, zur Selbstpreisgabe gesteigerte Aufgeschlossensein für Erfahrung, in der der Erliegende sich wiederfindet. Was wäre Glück, das sich nicht mäße an der unmessbaren Trauer dessen was ist? Denn verstört ist der Weltlauf. Wer dem vorsichtig sich anpasst, macht eben damit sich zum Teilhaber des Wahnsinns, während erst der Exzentrische standhielte und dem Aberwitz Einhalt geböte. Nur er dürfte auf den Schein des Unheils, die „Unwirklichkeit der Verzweiflung“, sich besinnen und dessen innewerden, nicht bloß dass er noch lebt, sondern dass noch Leben ist. Die List der ohnmächtigen Hasen erlöst mit ihnen selbst den Jäger, dem sie seine Schuld stibitzt.“ (Adorno: Minima Moralia)

.. die schiefe zelle in meim kopp begünstigt mich vor der biene ..

„Eine Spinne verrichtet Operationen, die denen des Webers ähneln, und eine Biene beschämt durch den Bau ihrer Wachszellen manchen menschlichen Baumeister. Was aber von vornherein den schlechtesten Baumeister vor der besten Biene auszeichnet, ist, dass er die Zelle in seinem Kopf gebaut hat, bevor er sie in Wachs baut.“

Marx: Das Kapital: I. Band: Der Produktionsprozess des Kapitals.

.. Theater der Schockwirkungen ..

„Filippo Tommaso Marinetti verfasste … 1913 eine Reihe von Vorschlägen für ein ‚Theater der Schockwirkungen‘: Unter anderem sollten in diesem Leim auf Sitzplätzen und darüber hinaus Nies- und Juckpulver zum Einsatz kommen. Ziel war es, im Publikum allgemeine Heiterkeit und tumultartige Streitereien auszulösen. Auch der Verkauf einer Platzkarte an zehn Personen sowie die gezielte Auswahl des Publikums hielt der Futurist für geeignete Mittel: ‚Herren und Damen, von denen man weiß, dass sie leicht verrückt, reizbar und exzentrisch sind, erhalten kostenlose Plätze, damit sie mit obszönen Gesten, Kneifen der Damen oder anderem Unfug Durcheinander verursachen.'“

Aus: Glasmeier, Steib: Albernheit. Kleiner Stimmungsatlas in Einzelbänden. Hamburg 2011

.. die socken sind durch, das heißt: sie leuchten. durchlaucht ..

So gewappnet betrat ich ein Land mit sehr geringer Schicksalsliebe. Abzahlen. Keine Aussicht aufs Abzahlen. Homilien an die Freuden des Profits. Wurde der Vermittler zum Wandler? Invertierte Welt. Hier ging alles. „Ich will nicht wissen, ob es möglich ist, ich will wissen, wie viel es kostet“, sagte Lukrez. Warenförmigkeit war Ausdruck der Entfremdung, die im Verkauf entstand. Die Würde des Unverkäuflichen, schnell abgestreift. Auf mich zielte dies Verlangen nicht. Heia. Und Aua. Einer von den Schwänen aber schien vor allen brüstend kühn sich zu gefallen, segelnd rasch durch alle fort. Wo er hindurchging, könnte der Grund sein. Sinnlos wütete er mit den Lichtern. Das schneeweiße Ding, der Höllenvogel.

Durch was? Die Frage muss lauten: womit? Durch krachende Waldung durch. Und durch die Kontrollen. Das Flugzeug. Sing, Barde. Es kommt der Frühling. Schon jetzt, in dieser durchwachten Nacht tauschten sich die Lichter aus. Die Sitten wurden angenommen durch Beiwohnung. Assimilation. Durchleuchtet, durch drei Linien lässt sich ein Triangel zeichnen, sagte Kant. Muss aber nicht, sagte er. Er heißt Kasten, nicht Kant. Wer jetzt? Ich werde es dir mithilfe eines Signalfeuers erläutern.

Adorno: Ästhetische Theorie: Das Mimetische und das Alberne

„Form objektiviert die einzelnen Impulse nur, wenn sie ihnen dorthin folgt, wohin sie von sich aus wollen.

Das allein ist die Methexis des Kunstwerks an Versöhnung.

Die Rationalität der Kunstwerke wird zu Geist einzig, wofern sie untergeht in dem ihr polar Entgegengesetzten.

Die von keinem Kunstwerk zu schlichtende Divergenz des Konstruktiven und des Mimetischen, gleichsam die Erbsünde des ästhetischen Geistes, hat ihr Korrelat an dem Element des Albernen und Clownshaften,

das noch die bedeutendsten in sich tragen und das nicht zuzuschminken ein Stück ihrer Bedeutung ist.

Das Ungenügen am Klassizismus jeglicher Observanz rührt daher, dass er jenes Moment verdrängt; dem muss die Kunst misstrauen.

Mit ihrer Vergeistigung im Namen von Mündigkeit wird dies Alberne nur desto schroffer akzentuiert;

je mehr sich ihr eigenes Gefüge kraft seiner Stimmigkeit einem logischen anähnelt, desto offenbarer wird der Unterschied dieser Logizität von der draußen waltenden, zu deren Parodie,

je vernünftiger das Werk seiner Formenkonstitution nach, desto alberner nach dem Maß der Vernunft in der Realität. Seine Albernheit ist jedoch auch ein Stück Gericht über jene Rationalität;

darüber, dass sie, in der gesellschaftlichen Praxis zum Selbstzweck geworden, ins Irrationale und Irre umschlägt, in die Mittel der Zwecke.

Das Alberne an der Kunst, das die Amusischen besser gewahren, als wer naiv in ihr lebt, und die Torheit der verabsolutierten Rationalität verklagen sich gegenseitig, übrigens hat Glück, der Sexus, aus dem Reich der selbsterhaltenden Praxis gesehen, ebenfalls jenes Alberne,


auf das, wer von ihm nicht getrieben wird, so hämisch hindeuten kann.“

Adorno: Ästhetische Theorie, Seite 180f

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… und kavafis wollte ein haus mit garten, großem garten, liebreiz und wiesen, für bäume und blumen, ja, aber vor allem für tiere: durchgezählte katzen, einen papagei, der mit inbrunst spricht und nachdruck, drei hunde, zwei pferde, gütige pferdchen, und überall drei vier jener besonders angenehmen tiere, esel nämlich, die faul im gras liegen, dass ihre köpfe sich freuen …

.. das ende schert das werk ..

das ende schert das werk. zeitlich gehen zubringer generell in jede richtung. der austausch verläuft entlang aller denkbaren achsen, insofern als er sich unablässig erweitert um bislang nicht denkbare achsen. das, was übrig bleibt, ist aktuell und trägt ein schnelles kreuzchen. das andere ist es nicht, es hat kein kreuzchen. die unterscheidung muss vor der entscheidung liegen. alles andere führt in die panik. so wie leute vom kontinent in england blitzschnell überfahren werden. und schließlich vor dem überqueren von straßen in sehr quirligen küstenorten, so sie sich der gefahr bewusst, auch nach oben in den himmel schauen – sie wissen inzwischen, alles kommt von überall. dann sehr schnell rennen. das ende schert das werk.

immeramhang, foto: j.rinck
immeramhang, foto: j.rinck

..Urlaubskarten..

S‘ Schmidde: Ei, mir warn in demm Johr jo in KDU.

S‘ Krummbach: Unn, wie hats eusch dort gefall?

S‘ Schmidde: Ach Gott, ich kanns garned genau sahn.

S’Krummbach: Jo, es iss ah ned leischd.

S‘ Schmidde: Unnes neckscht Johr fahre mir no JDL.

S‘ Krummbach: Ei, wieso n das?

S‘ Schmidde: Ei weschennemm Schtoischtrand. Damit ned imma alles voll iss mit Sand.

.. garagen ..

nachtrag zur reparatur: las ich grad bei mayröcker, das: „Ich erinnere mich, dasz ich gleich nach dem Krieg in einer  Garage war, um meinen Wagen in Ordnung bringen zu lassen, so Gertrude Stein, ich habe Garagen gern, ich meine ich habe eine Menge Dinge gern, aber Garagen habe ich fast am liebsten“.

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“The God Abandons Antony”
by Constantine P. Cavafy (1863-1933)

When suddenly there is heard at midnight
A company passing invisible
With wonderful music, with voices,―
Your fortune giving way now, your works
Which have failed, the plans of a lifetime
All turned illusions, do not mourn uselessly.
As one prepared long since, courageously,
Say farewell to her, to Alexandria who is leaving.
Above all do not be tricked, never say it was
All a dream, and that your hearing was deceived;
Do not stoop to such vain hopes as these.
As one prepared long since, courageously,
As becomes one worthy as you were of such a city,
Firmly draw near the window,
And listen with emotion but not
With the complainings and entreaties of cowards,
Listen, your last enjoyment, to the sounds
The wonderful instruments of the mystic company,
And say farewell, farewell to Alexandria you are losing.

Translated by John Mavrogordato

.. you know, the grey legface man ..

Ohne Titel (man hiding in pullover) - von Erwin Wurm

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aber die wilden grünen elefanten sind kurzsichtig wie zahnärzte, die ins kinn bohren.
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die staubsauger aber schreiben kosmetische sonette und schicken sie nach messing.

(Jandl)
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Siehe auch: Howard Moon, Colon Explorer

Und: Bob Fossil describes some animals.

.. entrée .. sortir .. entrée .. sortir ..

ich habe äh raumschiffe ich habe angriffsfeuer tannhäuser ich habe ringe und tropfen, ich habe gesehn, ich habe, ich habe tragen im rennen verschwindn sehn, ich habe, kopf unter, die haare, getragen, gesehn, ich habe, going going gone, ich habe ich habe (ich hätte hier noch /// nein ich habe) habe sogeln und febeln gehortet, nägel gesammelt gesehn, iris, ne, äh, lilie hab ich, ich habe, ich wurde zu petrus, innert, innerst, wurde wardrobe, beging wie in being, das beg, beg pardon, yuhu, wie heißt das, war rigips, war viele, war fragend, als trockenbau, schlagbohr, verhuschung, der bolzen, der daumen, das werkzeug – und nie nie nie halten was huscht, nie halten was huscht, nie halten was huscht, das andere satteln, fortreiten. fort. wüstenweit. vielleicht nonnentrunken. aber immer aus holts. knox, sagten sie, knox. die schachtel muss flattern, sonst flattert sie nicht.

.. die ihr süß seid zum Verderben ..

„Während ich solches schweigend bei mir selbst erwog und meine tränenvolle Klage mit Hilfe des Griffels aufzeichnete, schien es mir, als ob zu meinen Häupten ein Weib hinträte von höchst ehrwürdigem Antlitz, mit funkelnden und über das gewöhnliche Vermögen der Menschen durchdringenden Augen, von frischer Farbe und unerschöpfter Jugendkraft, obwohl sie so bejahrt war, dass sie in keiner Weise unserem Zeitalter anzugehören schien. Ihr Wuchs war von wechselnder Größe; denn bald zog sie sich zum gewöhnlichen Maß der Menschen zusammen, bald schien sie mit dem Scheitel den Himmel zu berühren; und als sie ihr Haupt emporhob, ragte sie über den Himmel selber hinaus und entzog sich so dem Blick der Menschen. Ihr Gewand war von feinstem Gespinst und mit peinlicher Kunstfertigkeit aus unzerstörbarem Stoff gefertigt, sie hatte es, wie ich später aus ihrem eignen Munde erfuhr, mit eigner Hand gewebt. (..)

Als sie die Dichtermusen, die mein Lager umstanden und meiner Tränenflut Worte liehen, erblickte, sprach sie erregt und mit finster flammenden Blicken: WER HAT DIESEN DIRNEN DER BÜHNE DEN ZUTRITT ZU DIESEM KRANKEN ERLAUBT, IHNEN, DIE SEINEN SCHMERZ NICHT NUR MIT KEINER ARZNEI LINDERN, SONDERN IHN OBENDREIN MIT SÜSSEM GIFTE NÄHREN MÖCHTEN? Sind sie es doch, die mit dem unfruchtbaren Dorngestrüpp der Leidenschaften die fruchtreiche Saat der Vernunft ersticken, die der Menschen Seelen an die Krankheit gewöhnen, nicht sie davon befreien. Wenn eure Schmeichelreden einen Uneingeweihten, wie es gemeinhin durch euch geschieht, ablenken, so würde ich das für minder betrüblich halten, denn beim ihm würden unsere Mühen nicht verletzt. Doch dieser, ist er nicht mit der Wissenschaft der Eleaten und Akademiker ernährt worden? Drum hinweg ihr Sirenen, die ihr süß seid zum Verderben, überlasst ihn meinen Musen zur Pflege und Heilung!

So gescholten senkte jener Chor tief bekümmert die Blicke zu Boden, Erröten verriet ihre Scham und traurig gingen sie über die Schwelle hinaus. Ich aber, dessen Auge von strömenden Tränen umschleiert war, so dass ich nicht unterscheiden konnte, wer diese Frau von so gebietender Würde sei, verstummte, heftete mein Auge auf die Erde und begann schweigend abzuwarten, was sie nun weiter tun werde. “

Boethius: Trost der Philosophie. Übersetzt von Ernst Gegenschatz und Olof Gigon